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Paella – ist Sie wirklich das spanische Nationalgericht?

Spanische Paella (© karepa - Fotolia.com)
Spanische Paella (© karepa - Fotolia.com)

Jeder kennt die Paella, auch wenn nur wenige Deutsche diese richtig aussprechen können. Klar, sie gilt als das Nationalgericht Spaniens, welches ebenso wie die italienische Pizza einst als „Arme-Leute-Essen“ verschrien war. So ganz richtig ist das jedoch nicht, denn eigentlich stammt die Paella aus Valencia an der spanischen Ostküste und dementsprechend stolz sind die Valencianos auf ihre Spezialität. Mittlerweile ist die Paella aber tatsächlich im gesamten Land verbreitet, auf den Inseln und sogar über die ganze Welt. Kein Wunder: Der große Variantenreichtum hält für jeden Geschmack die richtige Nuance bereit.

 

Ist die Paella nun eigentlich ein Fischgericht?

In Deutschland hört man immer wieder, Paella sei ein berühmtes Fischgericht. Allerdings ist dies beim klassischen Rezept nicht der Fall. Eine Paella mit Fisch ist eine moderne Variante und in Spanien sehr unüblich. Sie wird daher mit einem Augenzwinkern auch als „Paella de Turistas“, also Touristen-Paella, abgewertet.

 

Welche Zutaten kommen denn dann in die traditionelle Paella?

So generell lässt sich diese Frage nicht beantworten, schließlich wurden früher, ähnlich wie bei der italienischen Pizza, einfach die Zutaten verwendet, welche eben saison- oder finanziell bedingt gerade verfügbar waren. Grundbestandteile der klassischen Paella sind:

  • ein hervorragendes Olivenöl,
  • ausreichend Wasser,
  • Reis,
  • Safran,
  • frisches Saisongemüse aus der Region und
  • Hühnerfleisch.

Natürlich gibt es mittlerweile zahlreiche weitere Zutaten, sie werden neu gemischt, ausgetauscht, ergänzt oder weggelassen. Auch Meeresfrüchte waren in der klassischen Paella nicht enthalten. Heutzutage jedoch, werden häufig Muscheln oder Gambas hinzugefügt.

 

Es geht nichts über das Wasser aus Valencia...

...zumindest sehen das die Valencianos so und behaupten: Eine traditionelle Paella schmeckt nur dann gut, wenn das Wasser traditionell aus Valencia kommt. Teure Restaurants lassen sich daher schon einmal dieses Wasser importieren. Manch ein Spanier nimmt gar das Wasser aus Valencia mit auf Reisen - man weiß ja nie, wann man es braucht.

 

Wann und wie wird die Paella verspeist?

Paella (© alain wacquier - Fotolia.com)
Paella (© alain wacquier - Fotolia.com)

Die Paella ist immer ein besonderes Highlight und wird daher in Spanien meist an den Wochenenden, Feiertagen oder für Familienfeste zubereitet. Wenn möglich, wird sie stets über einem offenen Feuer und daher meist im Freien gekocht. Früher waren dafür übrigens die Männer zuständig. Gegessen wird dann direkt aus der Pfanne: Einen Löffel für Jedermann und schon kann das Festmahl beginnen. Waschechte Spanier haben daher meist zahlreiche verschiedene Pfannen von klein bis unglaublich groß im Repertoire, je nach der Anzahl der Gäste eben. Am beliebtesten ist der Reis am Boden der Pfanne. Hier wird er besonders knusprig und kann das köstliche Aroma der verschiedenen Zutaten vollständig aufnehmen.

 

Die größte Paella der Welt misst 21,26 Meter

Eine möglichst große und dennoch köstliche Paella herstellen zu können, ist für die Spanier eine Sache der Ehre. Kein Wunder also, dass sie sich in regelmäßigen Abständen gegenseitig übertrumpfen möchten. Auf beinahe jeder Fiesta gibt es einen entsprechenden Wettbewerb. Der aktuelle Weltrekord liegt bei 21,16 Metern Durchmesser und einem Gewicht von 23.000 Kilogramm. Für diese Paella wurden 6.000 Kilogramm Reis, 5.000 Kilogramm Gemüse, 275 Kilogramm Salz, 12.000 Kilogramm Kaninchen- und Hühnerfleisch, 1.100 Liter Olivenöl, 16 Kilogramm Paprika, 13.000 Liter Wasser und 1 Kilogramm Safran verwendet. Mithilfe der 30 Tonnen Holz und Kohle wurde sie schließlich über dem offenen Feuer gekocht und zur Freude der Besucher an hungrige Paella-Fans verteilt.

 

Wie wird „Paella“ denn nun ausgesprochen?

Wollen wir zum Schluss noch das ewig Rätsel um die richtige Aussprache lüften. Deutsche fahren ja gerne nach Mallorca und Lloret de mar zum Paella essen – jeweils mit „L“ versteht sich. Tatsächlich wird das doppelte „L“ in Spanien aber als „J“ ausgesprochen. Paella bedeutet übrigens „flache Pfanne“ und stammt vom altfranzösischen Wort „Paele“, beziehungsweise dem lateinischen „Patella“ ab. Wieder etwas gelernt...

 
 

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