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Spanien - ein Land und seine Weine

Wein aus Spanien (© Jose Ignacio Soto - Fotolia.com)

Mit der weltweit größten Rebanbaufläche und einer riesigen Sortenvielfalt bietet Spanien Weinliebhabern alles, was das Herz eines Kenners begeistert: vom einfachen Landwein über Tafelweine bis zu regionalen Spitzenweinen aus Einzellagen für höchste Ansprüche.

 

Wein aus Spanien

Als Weinland verbindet Spanien wie kaum ein anderes Land die uralte Tradition mit einem hochmodernen Qualitätssystem. Der Weinbau in Spanien hat im Laufe der Historie etliche Höhen und manche Tiefen erlebt. Auch im 20. Jahrhundert gab es Rückschläge zu verkraften, aus denen das Weinland jedoch gestärkt und zukunftsfähig hervorging. Durch verschiedene Reformen und Neustrukturierungen haben spanische Weine enorm an Klasse gewonnen, insbesondere in den letzten Jahren. Rot- und Weißweine aus Spanien sind heute international anerkannt und absolut konkurrenzfähig – in Europa und aller Welt.

 

Tradition des Weinanbaus in Spanien

Die Wurzeln des Weinanbaus in Spanien reichen so weit zurück, dass der eigentliche Ursprung nicht mehr zuverlässig bestimmt werden kann. Man geht davon aus, dass bereits vor der „offiziellen“ Datierung um 4000 v. Chr. Wein aus Wildreben in Spanien bekannt war. Im größeren Stil wurde der Weinbau jedoch erst seit der Gründung der Küstenstadt Cádiz durch die Phönizier um das Jahr 1100 v. Chr. betrieben. Unter den Phöniziern erlangte spanischer Wein Bedeutung als Handelsgut im Mittelmeerraum und darüber hinaus bis nach Nordafrika. Später setzten die Karthager und Römer die Weinbautradition erfolgreich fort. Der Niedergang des Römischen Reiches bescherte auch dem Weinbau einen Rückschlag, bis er sich allmählich unter dem Einfluss der Westgoten wieder stabilisierte. Mit der Herrschaft der Araber, denen der Koran den Genuss von Alkohol untersagte, wurde es erneut schwierig für Weinbau und Weinherstellung in Spanien. Da Trauben und Most jedoch auch von Muslimen genossen werden durften, wurde der Weinanbau nicht komplett untersagt. Viele muslimische Herrscher zeigten sich tolerant gegenüber christlichen Traditionen und gestatteten insbesondere rund um die zahlreichen Klöster Anbau und Herstellung von Wein.

Spanischer Wein (© Klaus Eppele - Fotolia.com)Nach der endgültigen Rückeroberung Spaniens durch die Katholischen Könige im Jahr 1492 erlebte der Weinbau einen Aufschwung. Rund um die Klöster dehnten sich die Weinberge wieder aus. Zunächst versorgten Mönche und Laienbrüder Gemeinden sowie Pilger mit Weinen aus gut gefüllten Kellern, den Bodegas. Bald schon entstanden auch außerhalb der Klöster überall im Land neue Weinregionen.

Das 20. Jahrhundert brachte bedeutende Veränderungen durch moderne industrielle Verarbeitungstechniken und Reformen, die zur Verbesserung der Qualität beitrugen. Zudem siedelten sich französische Weinhändler und Winzer mitsamt ihren Rebvielfalten an, weil die Reblaus Nordeuropa erreicht hatte und die französischen Weinberge ruinierte. Noch heute gibt es Anpflanzungen von Merlot und Cabernet-Sauvignon aus dieser Zeit in Ribera del Duero und Rioja. In Spanien geriet die Reblausplage dank der Veredelung durch Propfung von Musterpflanzen aus Amerika nicht zur totalen Katastrophe. Viele Rebstöcke konnten durch diese Methode erhalten werden.

Mit dem Spanischen Bürgerkrieg und dem 2. Weltkrieg brachen sowohl Weinbau als auch Handel erneut zusammen. Seit den fünfziger Jahren geht es jedoch wieder stetig bergauf – Neustrukturierungen, Qualitätsstandards und nicht zuletzt die engagierten spanischen Winzer haben Ansehen und Güte spanischer Weine auf höchstes Niveau gebracht.

 

Spanischer Wein heute – Spitzenqualität mit System

Welche Bedeutung der Weinbau auch als Wirtschaftsfaktor für Spanien hat, lässt sich anhand der wichtigsten Eckdaten leicht erfassen: 1.200.000 ha Rebanbaufläche, 150.000 Winzer, 5000 Bodegas und Abfüllbetriebe und rund 250 verschiedene Rebsorten – diese Zahlen verdeutlichen den Stellenwert des Weinbaus für das Land.

Heute wird in Spanien in mehr als 60 Gebieten, den sogenannten „Denominaciónes de Origen“ (D.O.), Wein angebaut – nicht nur auf dem Festland, sondern auch auf Mallorca und einigen Kanarischen Inseln. Wie in Frankreich die "Appellations Controleés" und in Italien die „Denominazioni d´Origine“ gibt die D.O. eine genaue Auskunft über die Herkunft des spanischen Weines. Relativ neu ist die Einführung einer Bezeichnung für Vinos de Pago (VP), Lagenweine von allerhöchster Qualität. Obwohl Spanien oft insbesondere mit Rotwein in Verbindung gebracht wird, ist das Land der weltweit bedeutendste Weißweinhersteller. Die Hälfte der gesamten Anbaufläche wird für weiße Rebsorten genutzt.

Spanischer Wein wird entsprechend den europäischen Normen in zwei Gruppen eingeteilt – Tischweine und Qualitätsweine. Differenzierte Qualitätsstufen (VdM, VdT, VC, DO, DOCa, VP) sowie eine zusätzliche Klassifizierung nach Reifungseigenschaften von einem Jahr bis zu sechs Jahren (Joven, Crianza, Reserva, Gran Reserva) geben eine wertvolle Orientierungshilfe bei der Auswahl.

 

Bedeutende Anbaugebiete und Sorten

In Nordspanien befindet sich mit Rioja die wohl berühmteste Weinbauregion des Landes. Rioja und das naheliegende Navarra sind bekannt für komplexe Rotweine aus der Tempranillo-Traube, es werden jedoch auch sehr gute Rosé- und Weißweine produziert.

Anima Negra (© https://www.annegra.com)Herausragend sind auch Ostspaniens autonome Gemeinschaften Katalonien und Aragonien (Aragón). Katalonien ist mit der Region Penedès Heimat des legendären Schaumweins (Cava). Eines der namhaftesten Anbaugebiete Aragóns ist die Region Somontano.

Im andalusischen Süden Spaniens befindet sich die Weinregion Jerez, berühmt für „schwere“ Weine und Sherrys aus der Palomino-Traube. Beispiel für einen Top-Wein aus der D.O. Jerez ist der rare, sehr hoch bewertete Lustau Almacenista Palo Cortado aus der weißen Traube Palomino Fino. Ebenfalls in Südspanien, im Anbaugebiet Málaga, gedeihen Muskateller-Rebstöcke.

Zentralspanien wird zum einen von den Weinbergen in Kastilien und León geprägt. Von Bedeutung sind zum anderen auch die großen Anbaugebiete in Valdepeñas und der riesigen Hochebene La Mancha.

Die Bodega Anima Negra tritt seit 1994 den Beweis an, dass auf der Baleareninsel Mallorca hervorragende Rotweine gedeihen können. Ein alter Weinberg, ursprünglich mit der Calletrebe bestockt, bildete den Ausgangspunkt für eine fantastische Erfolgsgeschichte – der Anima Negra sowie der Zweitwein Anima Negra AN/2 genießen inzwischen Kultstatus. Sie sind ein Paradebeispiel für die hohe Qualität spanischer Weine und erbringen zudem den Beweis, dass mallorquinischer Boden einen wahrhaft großen Wein hervorbringt.

 
 

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