26.08.2012
Mehr als ein Appetithäppchen, aber weniger als eine Hauptspeise: Pinchos sind genau richtig, um den kleinen Hunger der Gäste in nordspanischen Gaststätten und Kneipen zu stillen.
Pinchos oder Pintxos, wie sie in der baskischen Sprache heißen, ähneln den klassischen spanischen Tapas. Es gibt jedoch ein paar Besonderheiten, durch die sich die baskische Variante klar von traditionellen Tapas abgrenzt.
Zudem einen sind sie aufwendiger zusammengestellt. Der Bedeutung des Namens entsprechend, der übersetzt „Spieß“ heißt, werden die einzelnen Elemente der Pinchos für gewöhnlich mit einem Holzspieß verbunden. Brotscheiben oder Tortillastücke bilden die Basis, die durch einen köstlichen Belag oder mehrere raffinierte Auflagen ergänzt wird.
Zum anderen sind sie in keinem Fall eine kostenlose Zugabe zu Wein und anderen Getränken, sondern werden immer abgerechnet. Das gilt zwar mittlerweile auch für die meisten Tapas, es gibt aber nach wie vor Lokale, die einfache Tapas gratis reichen. Pinchos liegen zwar in den einschlägigen Lokalen des Baskenlandes frei zugänglich am Tresen aus, häufig dürfen sich Gäste auch selbst bedienen – am Ende werden die verzehrten Pinchos aber auf die Rechnung geschrieben. In Touristen-Bars können die Miniportionen inzwischen auch à la carte ausgewählt werden.
Der Pintxo Gilda ist das wohl bekannteste Spießchen. Es fehlt in keiner Bar im Baskenland, die etwas auf sich hält. Namensgeber ist das Mitte der 40er Jahre produzierte Melodram Gilda. In diesem Film noir spielte Rita Hayworth die kapriziöse Titelrolle. Damals assoziierte ein glühender Hayworth-Fan und Gast einer Bar im Baskenland das ihm kredenzte Spießchen mit Oliven, Peperoni und Anchovis mit eben jener Gilda. Sinngemäß soll sein Kommentar gelautet haben, der Pintxo sei süß, salzig und pikant – eben genau wie sie. Gilda – ein Name für die Ewigkeit war geboren.
Es gibt eine Reihe einfacher kalter Pinchos, aber auch sehr aufwendig zubereitete warme Spieße. Erwähnenswert ist der Pincho de huevo duro mit hart gekochtem Ei und Serranoschinken auf knusprig geröstetem Brot. Ebenfalls ein Klassiker: Pinchos morunos mit mariniertem Schweinefleisch. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, in Pamplona und anderen Städten Nordspaniens finden sogar regelmäßig Wettbewerbe statt, in der originelle neue Pincho-Kreationen gesucht und ausgezeichnet werden.
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